Medizinische Unterlagen:
Was brauche ich für einen Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt?

Hier finden Sie eine Übersicht über die Unterlagen, die für Arzt- und Krankenhausbesuche wichtig sind. Alle Unterlagen über Ihre Gesundheit sollten Sie in einem Ordner, z.B. mit der Aufschrift „Meine Gesundheit“, sammeln. In diesem Ordner sollten Sie immer die Unterlagen sammeln. Diese Unterlagen sind nicht nur für das Krankenhaus, sondern auch für Haus- und Fachärzte wichtig. Die Unterlagen sind heute noch meistens aus Papier.

Seit dem Sommer 2021 wird nach und nach die elektronische Patientenakte eingeführt. Wenn die betreffende Person damit einverstanden ist, werden die nachfolgend beschriebenen Unterlagen auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert. Jedoch werden nicht so schnell die Unterlagen auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert und es gibt für Patienten die Möglichkeit, abzulehnen, dass die Unterlagen auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden.

Deswegen ist es noch für längere Zeit sinnvoll, dass jede/r ihre/seine Unterlagen auch in der Papierform in einem Gesundheitsordner sammelt. Bei offenen Fragen und/oder Unsicherheit können Sie den/die Hausarzt/-ärztin um Rat fragen und ihm/ihr die Checklisten (Übersicht) vorlegen, ob auch nichts vergessen wurde. Wichtig ist immer, dass die Kommunikation gut klappt und von einem/r Gebärdensprachdolmetscher/in begleitet wird. Die Kosten für die Gebärdensprachdolmetscher/innen werden von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Wenn Sie aber privat versichert oder bei einer rehabilitations- oder Kurmaßnahme sind, müssen Sie den Einsatz von Gebärdensprachdolmetscher/innen vorher mit Ihrem Kostenträger klären.

Welche Unterlagen braucht der Arzt?

Wenn Sie zum/zur Hausarzt/-ärztin oder zum/zur Facharzt/-ärztin gehen, sollten Sie einen Ordner mit allen wichtigen Unterlagen dabeihaben. Das erleichtert dem/der Arzt/Ärztin, die Ursachen Ihrer Beschwerden zu erkennen und zu behandeln. In diesem Ordner sollten Sie alle Unterlagen von allen Arzt- und Krankenhausbesuchen sammeln.

Sie haben Anspruch darauf, dass der/die Hausarzt/-ärztin oder der/die Facharzt/-ärztin Ihnen von den Unterlagen Kopien gibt oder mit Ihnen einsieht. Wenn Sie Unterlagen bei einem/r Arzt/Ärztin vorzeigen, kann es sein, dass der/die Arzt/Ärztin diese Unterlagen braucht. Dann bestehen Sie darauf, dass Kopien gemacht werden können, Ihnen die Unterlagen aber wiedergegeben werden müssen. Diese Unterlagen sollten Sie in Ihrem Ordner sammeln.

Diesen Ordner sollten Sie dann bei jedem neuen Arzt oder jedem Krankenhausbesuch dabeihaben. Hier haben wir eine Checkliste (Übersicht) für den Ordner mit Ihren Gesundheitsunterlagen erstellt. Diese Unterlagen sollten immer in Ihrem Gesundheitsordner sein:

  • Medikamente und Einnahmeplan (Bild hier klicken)
    • Eine Liste der Medikamente und einen Einnahmeplan können Sie mit dem/der Hausarzt/-ärztin oder Facharzt/-ärztin zusammen erstellen. In dem Einnahmeplan steht, wann welche Medikamente genommen werden müssen. Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, bekommen Sie auf jeden Fall einen solchen Plan. Dieser Plan wird regelmäßig neu geschrieben. Meistens dann, wenn etwas an Ihren Medikamenten geändert wird.
  • Röntgenbilder (wenn vorhanden) (Bild hier klicken)
    • Hier können Sie den/die Hausarzt/-ärztin fragen, ob die Röntgenbilder oder Kopien davon mitgenommen werden können. Vielleicht gibt es auch eine DVD mit Bildern.
  • Röntgenpass (wenn vorhanden) (Bild hier klicken)
  • Laborbefunde (Bild hier klicken)
    • Hier können Sie den/die Hausarzt/-ärztin fragen, ob die Laborbefunde oder Kopien davon mitgenommen werden können
  • Befunde über Voruntersuchungen und frühere Behandlungen
    • Hier können Sie den/die Hausarzt/-ärztin fragen, ob die Befunde über Voruntersuchungen und früheren Behandlungen oder Kopien davon mitgenommen werden können
  • Untersuchungs- und/oder Entlassungsberichte von früheren Krankenhausaufenthalten
    • Hier können Sie den/die Hausarzt/-ärztin fragen, ob solche Berichte vorhanden sind und ob Kopien davon mitgenommen werden können
  • Impfpass (Bild hier klicken)
  • Cochlea Implantat-Pass (wenn vorhanden)
  • Blutdruckpass (wenn vorhanden) (Bild hier klicken)
  • Diabetikerausweis (wenn vorhanden) (Bild hier klicken)
  • Herzschrittmacherausweis (wenn vorhanden) (Bild hier klicken)
  • Organspenderausweis (wenn vorhanden) (Bild hier klicken)
  • Allergie-Pass (wenn vorhanden) (Bild hier klicken)
  • Wenn Sie eine pflegebedürftige Person sind: Kontaktdaten Ihres Pflegedienstes oder Ihrer Pflegeeinrichtung, auch ein aktueller Pflegebericht

Welche Unterlagen braucht das Krankenhaus?

Plötzlich (oder geplant) müssen Sie in das Krankenhaus. Für das Krankenhaus brauchen Sie weitere Dinge. Damit Sie sich im Krankenhaus auch wohlfühlen, können Sie sich Bücher, Zeitschriften, Laptop und andere Sachen zur Beschäftigung einpacken. Bei der Nutzung von einem Smartphone sollten Sie fragen, ob das erlaubt ist. Etwas Geld ist auch gut, um je nach dem Krankenhaus die Nutzung von WLAN oder Fernseher bezahlen zu können. Wichtig sind auch Dinge zur Körperpflege. Dazu gehören zum Beispiel Handtücher, Zahnbürste, Zahnpasta, Duschgel, Haarbürste, Rasierer. Falls Sie Hilfsmittel, wie zum Beispiel Brille, Hörgerät, Gehstock oder Kontaktlinsen, brauchen, sollen Sie diese auch mitnehmen. Für das Krankenhaus sollten auch mehrere Schlafanzüge, genügend Unterwäsche, Hausschuhe und bequeme Kleidung, manchmal auch Sportkleidung, mitgenommen werden. Wenn genug Zeit bis zur Aufnahme da ist, kann man auch das Krankenhaus fragen, welche Dinge mitgenommen werden sollen. Für eine gute Kommunikation sollten Sie sich vor oder bei der Aufnahme darum kümmern, ob Gebärdensprachdolmetscher/innen vor Ort sind oder bestellt werden müssen. Sehr wichtig sind allerdings auch die Unterlagen im Gesundheitsordner. In den Ordner für den Arztbesuch sollten dann noch weitere Unterlagen. Damit eine gute Orientierung möglich ist, haben wir eine Checkliste (Übersicht) für wichtige Unterlagen für einen Krankenhausaufenthalt zusammengestellt:

  • Einweisungsschein Ihres/r behandelnden Arztes/Ärztin für einen stationären Aufenthalt (Bild hier klicken)
    • Bei einem stationären Aufenthalt bleiben Sie eine oder mehrere Nächte in dem Krankenhaus
  • Oder: Ärztliche Überweisung falls Sie einen ambulanten Termin im Krankenhaus haben (Bild hier klicken)
    • Bei einem ambulanten Krankenhausaufenthalt fahren Sie nur zur Behandlung in das Krankenhaus und bleiben nicht über Nacht im Krankenhaus
  • Personalausweis (Bild hier klicken)
  • Krankenkassenkarte, wenn man gesetzlich versichert ist (Bild hier klicken) oder Klinik-Card, wenn Sie privat versichert sind (Bild hier klicken)
  • Angaben zur Privatversicherung, wenn Sie eine private Krankenversicherung haben. Wenn Sie bei der Aufnahme den Vertrag mit dem Krankenhaus unterschreiben, wissen Sie, was Ihre Versicherung bezahlt. Zum Beispiel, ob Sie auch für die Behandlung durch den Chefarzt versichert sind oder ob Sie ein Einzelzimmer bezahlt bekommen.
    • Hier kann bei Unsicherheit in den Versicherungsunterlagen nachgesehen werden, was in der Übersicht steht.
  • Versicherungsnachweis, falls Sie als gesetzlich versicherte Person eine Krankenhauszusatzversicherung haben und auch für welche Leistungen
    • Hier kann bei Unsicherheit in den Unterlagen nachgesehen werden, was in der Übersicht steht
  • Name, Anschrift, Telefonnummer Ihres/r Hausarztes/-ärztin oder Ihres/r Facharzt/-ärztin
  • Karte über die Zuzahlungsbefreiung von der Krankenkasse, falls Sie es haben (Bild hier klicken)
  • Eventuelle Kostenübernahme vom Sozialamt, falls Sie keine Krankenversicherung haben oder Sie nach Deutschland geflüchtet sind
  • Angaben zur zuständigen Berufsgenossenschaft, wenn der Grund Ihres Krankenhausaufenthaltes ein Arbeitsunfall ist
  • Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
  • Name, Adresse und Telefonnummer eines/r Angehörigen, der/die informiert werden soll
  • Vorsorgevollmacht, falls Sie es haben (Bild hier klicken)
  • Schriftliche Patientenverfügung, wenn Sie es haben (Bild hier klicken)
    • Eine Patientenverfügung wird gebraucht, wenn Sie nicht mehr selbst entscheiden oder sich mitteilen können. Die Patientenverfügung hilft dem/der Arzt/Ärztin, Ihre Wünsche zu verstehen und zu respektieren. Die Patientenverfügung entlastet auch Ihre Angehörige, da schwierige Entscheidungen schon gemacht wurden. Aus dem Grund ist es sinnvoll, eine Patientenverfügung immer dabei zu haben. Wie erstelle ich eine Patientenverfügung? Siehe Link
Skip to content